Erste Hilfe bei einem Bienenstich

Erste Hilfe bei einem Bienenstich

Wenn Sie von einer Biene gestochen worden sind, sollten Sie sehr schnell handeln. Das Bienengift zieht langsam in die Haut ein und deshalb sollten Sie zunächst den Stachel entfernen. Den Stachel nicht mit den Fingerspitzen herausziehen, sondern mit dem Fingernagel oder mit der stumpfen Seite eines Messers abkratzen. Sie sollten sich an einem kühlen Ort ruhig verhalten und viel Flüssigkeit trinken. In diesem Text erfahren Sie auch, wie früher die Schwellung nach einem Bienenstich behandelt wurde. Haben Sie keine Angst, ein Bienenstich ist nicht gefährlich. Wussten Sie, dass es auch Menschen gibt, die sich absichtlich von Bienen stechen lassen, um die Behandlung von Rheumatismus oder multipler Sklerose zu unterstützen?

Was muss man tun, um einen Bienenstich zu vermeiden?

Die Bienen sind während des Jahres unterschiedlich aktiv, am fleißigsten sind sie im Sommer, im Juni und im Juli. In dieser Zeit ist es zu empfehlen, die Bienenstöcke in einem weiten Bogen zu umgehen. Falls Sie sich in der Nähe eines Bienenstocks befinden müssen, vermeiden Sie schnelle Bewegungen. Vermeiden Sie es, die Arme und Beine heftig zu bewegen, sonst ist ein Bienenstich unvermeidlich.

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Foto: Wikimedia Commons, autor Hadi, CC BY-SA 4.0

Wenn Sie von einer Biene verfolgt werden, bleiben Sie ruhig und entspannt und versuchen Sie sich langsam in einen dicht gegliederten Raum, wie z.B. einen Wald, hinein zu bewegen. Es wird empfohlen, durch einen Busch oder eine Hecke zu kriechen, die Biene verliert dadurch die Orientierung und bricht die Verfolgung ab. Etwas problematischer ist es, wenn sich eine Biene in ihren Haaren verfängt. Nur selten gelingt es dann, sie dort ohne Probleme heraus zu nehmen. Die Biene richtet sich nach der Temperatur der Haut eines Menschen, dem sie sich nähert. Sie sticht nur dann, wenn sie sich bedroht fühlt oder wenn der Mensch sich zu eng beim Bienenstock befindet oder die Biene zum Beispiel durch ein Gewitter irritiert ist.

Auf einer Wiese sind die Bienen dagegen meistens beschäftigt und stechen nur bei Gefahr oder wenn Sie die Biene unabsichtlich berühren, auf sie treten oder wenn Sie schnell und unerwartet mit den Armen fuchteln. Ansonsten hat die Biene keinen Grund, einen Menschen zu stechen, sie liebt ihr Leben.

Tips vom Imker:

Falls Sie von den Bienenstöcken weit entfernt sind und eine Biene plötzlich anfängt, um Ihren Kopf herum zu fliegen, probieren Sie folgendes aus: den Kopf zwischen die Beine stecken und der Biene Ihren Hintern zuwenden. Es klingt zwar sehr sonderbar, aber es hilft wirklich!

Wie behandelt man einen Bienenstich? Den Stachel so schnell wie möglich entfernen!

Falls Sie bereits von einer Biene gestochen wurden, ist es wichtig, sich vor den Attacken weiterer Bienen zu schützen und sich unbedingt so weit wie möglich von den Bienenstöcken zu entfernen. Dann geht es darum, den Stachel schnell zu entfernen. Nicht mit den Fingerspitzen herausziehen, sondern mit dem Fingernagel, mit der stumpfen Seite eines Messers oder mit einer Pinzette auskratzen. Versuchen Sie niemals, den Stachel mit den Fingerspitzen heraus zu ziehen, sonst ist es sehr wahrscheinlich, dass das Bienengift durch die Haut in den Körper einzieht und die Vergiftung viel stärker wirkt.

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Bienenstachel, Foto: Wikimedia Commons, autor Waugsberg, CC BY-SA 3.0

Bei der Entfernung des Stachels ist es auch sehr wichtig, den Giftbeutel nicht zu drücken. Rechnen Sie damit, dass die betroffene Stelle anschwellen wird. Die Schwellung kann sich unterschiedlich entwickeln, teilweise ist sie sehr stark. Und wie lange dauert es dann, bis die Schwellung wieder abklingt? Sie wird langsam geringer und ist meistens nach zwei bis sieben Tagen ganz verschwunden.

Wenn Sie die Symptome eines Bienenstiches lindern wollen, probieren Sie ein altes Hausmittel aus: Sie können auf die betroffene Stelle eine Zwiebelscheibe legen, die Stelle einseifen oder mit Essig oder Gel mit Propolis beschmieren. Das Gel kühlt ab und hilft auch gegen das Jucken. Die Behandlung mit kühlem Wasser oder Eis ist auch sehr hilfreich, weil sie die Durchblutung unterstützt und die unangenehmen Symptome lindert, unter anderem die Panik, mit welcher viele von uns auf einen Bienenstich reagieren.

Ruhe bewahren und viel trinken

Falls die Stelle, an der Sie gestochen worden sind, schon genügend abgekühlt ist und mit Zwiebeln und Essig behandelt wurde, setzen Sie sich an einen kühlen, schattigen Ort und ruhen Sie sich dort aus. Vergessen Sie dabei nicht, viel zu trinken. Auch wenn sie nicht unter einer Allergie leiden und Ihre Atemwege nicht betroffen sind, sollten Sie dennoch mit weiteren möglichen Folgen des Stiches rechnen. Am häufigsten treten Übelkeit, Ausschlag und Schwindelgefühle auf. Deshalb ist es wichtig, die betroffene Person zu beobachten und wenn nötig, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Körperliche Reaktionen auf einen Bienenstich:
  • Leichte Schwellung

    Falls Sie auf einen Bienenstich nicht allergisch reagieren, ist es wahrscheinlich, dass die Stelle nur leicht anschwillt und rot wird. Sie können auch mit einem milden Ausschlag rechnen, aber es gibt keinen Grund, deshalb einen Arzt aufzusuchen.

  • Bleiben Sie wachsam!

    Haben Sie Ausschlag am ganzen Körper? Ist Ihnen schwindelig? Bleiben Sie wachsam! Achten Sie auf die weitere Entwicklung.

  • Schnell zum Arzt!

    Falls Ihnen schwindelig ist, Sie Atemprobleme haben oder falls Sie Ihre Umgebung nur noch verschwommen wahrnehmen, müssen Sie schnell den ärztlichen Bereitschaftsdienst aufsuchen. In manchen Fällen fällt der Gestochene sogar in Ohnmacht. Wenn Sie einen Stich in die Nähe von Atemorganen erhalten haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Was ist eigentlich Bienengift?

Bienengift wird auch Apisin oder Apitoxin genannt. Es ist eine farblose, bittere Flüssigkeit, die in Kontakt mit Luft schnell kristallisiert. Man könnte sagen, dass die Bienen das Gift wie Projektile für ihren Stachel herstellen.

Včelí jed, apisin, apitoxin

Wir schreiben absichtlich Projektile im Plural, weil die Biene nicht immer gleich nach dem ersten Stich stirbt, wie man allgemein glaubt. Der Stachel hat zwar kleine Widerhaken, die in der Haut stecken bleiben, wodurch die Biene stark geschädigt wird. Es kann aber auch passieren, dass die Biene in etwas Weiches sticht, wie z. B. in eine Wespe bei einer Attacke auf den Bienenstock. Die Biene verliert den Stachel dann nicht und überlebt den Zweikampf mit der Wespe ohne Folgen.

Der Stachel, und damit auch das Bienengift, steht nur den Arbeiterinnen, den weiblichen Bienen, zur Verfügung. Die männlichen Drohnen haben keinen Stachel. Die Bienenkönigin hat zwar auch einen Stachel, nutzt diesen aber nur beim Zweikampf mit einer Konkurrentin.

Ein Bienenstich kann auch eine positive Wirkung haben

Für viele Menschen ist ein Bienenstich eine unangenehme Situation, die ab und zu einfach passiert, wenn man kürzere oder längere Ausflüge aufs Land macht. Wenn Sie den Stachel schnell entfernen und Erste Hilfe ausführen, werden die Schwellung und die übrigen Folgen erträglich ausfallen. Sie können die ganze Situation auch positiv sehen und sich freuen, dass Sie für sich etwas Gutes getan haben. Das Bienengift hat nämlich auch viele nützliche Eigenschaften.

Ihre Widerstandsfähigkeit gegen Bienengift wird stärker und Sie werden beim nächsten Bienenstich nicht so heftig reagieren. Man könnte sagen, dass sie gerade eine Apitherapie erlebt haben. Die Apitherapie wird als eine Kur für Rheumatismus, Gicht oder Arthritis genutzt. Es ist nichts anderes als eine Behandlung der betroffenen Stelle mit Bienengift, wie z. B. durch einen Bienenstich.

Es ist ähnlich wie sich an einer Brennnessel zu verbrennen. Das ist zwar nicht angenehm, aber sehr gesund. Haben Sie deshalb vor Bienenstichen keine Angst! Es wäre schade, nur deshalb auf schöne Ausflüge in die Natur oder auf das Laufen durch frisches Gras zu verzichten.

Wie verläuft die Apitherapie?

Die Therapie ist genau durchgeplant, der Patient bekommt innnerhalb von zwei Monaten bis zu 200 Bienenstiche. Die Wirkungskraft wird noch durch die Behandlung mit Gelee Royale erhöht, am Besten mit einer Creme. Mit einer dünnen Nadel kann auch Apisin direkt unter die Haut gespritzt werden. Die Behandlung mit Cremes, die Apisin enthalten und angeblich die Haut verjüngen, ist angenehmer, aber nicht so effektiv. Apisin wird auch für die Heilung von Nervenentzündungen oder unterschiedlichen Schwellungen benutzt. Die genaue Methode muss vor der Anwendung mit Experten besprochen werden.

Die Apitherapie im Alltag

Bei einer Diskussion in einem unserer älteren Beiträge über Apitherapie hat ein Kunde über seine Erfahrungen mit Bienenstichen und die überraschend positive Wirkung erzählt::

„Es ist schon ganz lange her, ich war damals noch ein junger Mann. Ich habe mit einer Kreissäge gearbeitet und dabei ein Gelenk am rechten Zeigefinger durchtrennt. Die Wunde wurde von einem Arzt behandelt und ich habe mit der Narbe lange keine Probleme gehabt, das Gelenk war biegsam und funktional. Als ich sechzig Jahre alt wurde, fing das Gelenk plötzlich an zu schmerzen, anzuschwellen und es hat seine Beweglichkeit verloren. Der Orthopäde meinte: „Damit können Sie nichts mehr tun, es ist einfach das Alter. Falls Sie unerträgliche Schmerzen haben, nehmen Sie ein Schmerzmittel und eine Salbe gegen die Schwellung.“ Das habe ich auch befolgt. Und jetzt tauchte das Bienengift auf! Vor einiger Zeit wurde ich von einer Biene in das kranke Gelenk gestochen. Die Stelle wurde rot, schwoll an und juckte. Aber dann kam eine Überraschung. Als diese Symptome verschwunden sind, verschwand auch die dauerhafte oben beschriebene Schwellung und der Schmerz! Ich habe mich sehr gefreut und nun plane ich bereits einen weiteren „kontrollierten“ Bienenstich. Ich bin überzeugt, dass diese Naturbehandlung meine Beschwerden noch mehr lindern wird. Es ist bestimmt einen Versuch wert, einen weiteren Bienenstich auszuhalten. Jar. Rad.“

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